Luna Ali
Luna Ali studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig sowie Ethnologie an der Universität Leipzig. Sie war Teilnehmerin diverser Performance- und Literaturfestivals, u. a. Theatertreffen der Jugend und Treffen junger Autor:innen. Am Düsseldorfer Jungen Schauspiel entwickelte sie als Autorin und Performerin mit andcompany&co. das Stück „Café Casablanca – Everybody comes to stay!“ (2017). In Hannover wurde die Arbeit mit andcompany&co. mit dem Stück „Fake Youth“ (2019) am Jungen Schauspiel fortgeführt. Ihre literarischen und wissenschaftlichen Texte sind bisher u.a. in Anthologien im Verlag Theater der Zeit, im Verbrecher Verlag und im Wallstein Verlag erschienen. Ali leitete die Schreibwerkstatt „Work! Work! Work!“ (2020) am Schauspiel Hannover und ist leitende Kuratorin des Fuchsbau Festivals.
”Er, Aras, war kein sentimentaler Mensch und hing auch keinen abstrakten Ideen wie einer Heimat hinterher. Was ihm Schmerzen zu bereiten schien, war die einfache Tatsache, dass er ihre Sprache verstand. Wenn ihn seine Tante qurban nannte, dann lag in ihrer Sprache ein Glaube, als sei Aras in ihren Augen tatsächlich ein Segen von Gott gesendet und als solcher von Gott wieder empfangen. Und wie das Schöne sich einpflanzt, so schlägt auch der Schmerz seine Wurzeln. Während Schönheit den einen zum Objekt macht, machte Schmerz den Anderen erst zum Subjekt. Wo eine Wunde, da eine Innerlichkeit, doch grenzte Aras‘ Schmerz, seine Trauer, Wut nahe an der Melancholie, sein Verlust, spürbar und doch abstrakt.
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Luna Ali wird von Heike Geißler als Mentorin begleitet.

Heike Geißler, 1977 in Riesa geboren, ist Autorin, Übersetzerin und Mitherausgeberin der Heftreihe Lücken kann man lesen. Zuletzt erschienen der Roman „Die Woche” (Suhrkamp, 2022), der Reportage-Roman „Saisonarbeit” (Spector Books, 2014), das Fragenheft und Hörspiel „Fragen für alle” sowie das gemeinschaftliche Literaturprojekt „Check your habitus”, kuratiert von Daniela Dröscher. Mit der Schauspielerin Charlotte Puder arbeitet sie als Kollektiv George Bele. Heike Geißler wurde mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet und lebt heute in Leipzig.
”Es ist eine unglaubliche Möglichkeit die Zeit einer Autorin beanspruchen zu dürfen, die man selbst gerne liest und denken hört. Noch absurder wird die Erfahrung nur dadurch, dass sich besagte Autorin in dieser Zeit sogar mit meinem Text auseinandersetzt, mir mit ihren Gedanken und Fragen widerspiegelt, was mein Text macht. Die Mentor*innenschaft bringt für mich auf den Punkt, was Schreiben eigentlich ist: ein Austauschprozess.
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